Für die Fernsprechvermittlungsstellen der deutschen Bundespost wurden nach dem Stand der damaligen Technik zweckgebundene, einfache Bauten errichtet. Die Innenräume für die technischen Apparaturen wurden künstlich klimatisiert, so dass die Fassaden zum Teil fensterlos blieben. Im Stadtbereich an Straßen und Plätzen wurden über Wettbewerbe Künstler hinzugezogen, um die Fassade farbig oder plastisch zu gestalten.
Das Foto zeigt die Fassade einer Fernsprech – Vermittlungsstelle in Duisburg Hamborn. Aus verschiedenfarbigen Ziegeln uns Klinkern sind Elemente und Formen aus einem integrierten Schaltkreis entnommen und in freier Übersetzung zu einem ornamentalen Schaltbild gestaltet.

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Als ein künstlerischer Wettbewerb für dieses Postgebäude in Düsseldorf - Garath ausgeschrieben wurde, war das Haus bereits fertig und in Betrieb. Der leitende Architekt wollte im Nachhinein keine umständlichen Baumaßnahmen, sondern hatte den Wunsch, in die fertige Fassade ein Ornament einzuarbeiten. Bei dem ausgeschriebenen Wettbewerb bekam der Entwurf zu dieser Arbeit den 1. Preis und die Ausführung, weil er den Vorstellungen des Auftraggebers entsprach.
Über den einfachen kubischen Baukörper zieht sich ein 30 Meter langes graziles filigranes Ornament, das sich aus kleinen ausgefrästen, etwa 3 bis 4 cm starken Vertiefungen ergibt.

Bei diesem Wettbewerb wurden vom Auftraggeber Vorschläge und Ideen zur Gestaltung von Betonelementen, mit denen eine 6 Meter lange Fassade gegliedert werden musste, gefordert. Es ging um eine Fernsprechvermittlungsstelle in der Stadt Menden. Die Oberpostdirektion Dortmund vergab den 1. Preis an den Entwurf für diese Arbeit und den Auftrag zur Ausführung. Die Ornamentik der Betonreliefs nimmt Bezug auf die Technik im Inneren des Hauses. Frei umgesetzte Formen aus der integrierten Schaltkreistechnik sind in den Betontafeln plastisch verarbeitet.
Später wurden bei Gebäuden der Post in Altena in Westfalen und in Kamp-Lintfort die Reliefs noch einmal angewendet.

Das Model

Betonrelief für das Gymnasium in Essen Stoppenberg. Länge 16 m, 1970.

Entwurf eines Ziegelornamentes für die Fernsprechvermittlungstelle in Grevenbroich.